“… Dass es im Leben der Kinder wesentlich um Beziehung geht, um Träume, um Ängste, um gute und schlechte Erlebnisse, das erfährt man auch in den großen Porträts, die Franziska Rutz von den Kindern gemacht hat. Die Fotos sind nicht frontal, eher aus der Situation aufgenommen. Sie wurden von der Künstlerin farbig so verfremdet, dass jedes Kind eine besondere Stimmung verkörpert.
Darüber liegt, von den Kindern selbst geschrieben, jeweils ein Text. “Ich finde gut, dass wir ein Baby gekrickt haben”, “Ein echdes Pferd”, “mich ergert, dass mein Bruder mich ergert und haut”, “ich hasse das Laute, ich hasse das Schreien”. Die Texte führen uns in den Alltag der Kinder, wie sie ihn erleben und bewerten und wie sie ihn verändern möchten. In jedem Wunsch, in jeder Wertung stecht aber nicht bloß die Gegenwart, es steckt der Kern von etwas Künftigem darin, von einer Möglichkeit. Es ist eine Kraft zur Gestaltung des eigenen Lebens darin, die unsere Unterstützung braucht. ….”
Margot Michaelis, Braunschweig